Das Unmögliche möglich machen – so könnte man die
Lebenseinstellung des niederländischen Künstlers Ap Verheggen umschreiben. Er
lässt sich in seinem künstlerischen Schaffen nicht einschränken; er denkt groß.
Aus seiner Hand stammen die 3,6 Metern hohen Metallskulpturen im Hauptgebäude von
Shell sowie das Projekt Cool(E)Motion, für das er zwei riesige Skulpturen auf
einem Eisberg in Grönland platzierte, um auf die Klimaveränderung aufmerksam zu machen. Nun also ein Gletscher in der Wüste – warum auch nicht.
Arbeiten mit den Elementen
Ab 22. April 2016 wird Ap Verheggens neuestes Werk im Museum
Beelden aan Zee in Den Haag/Scheveningen zu sehen sein: der DC01, der Beginn
des Projektes SunGlacier, das "Gletscher" in Wüstengebieten errichten möchte. Der DC01 ist das erste Kunstwerk der Welt, das Wasser aus
sich selbst heraus produziert. Und das geht so: Über Sonnenkollektoren wird
Energie gewonnen, die der Luft Wasser entzieht. Dieses Wasser gefriert erst,
taut dann langsam wieder auf und setzt mehrmals pro Stunde eine Wasserfontäne
frei. Man könnte es als einen hölzernen Geysir bezeichnen.
Art meets science
Die Skulptur besteht
aus Zedernholz. Für die spitz zulaufende, circa 2,5 Meter große Skulptur ließ
sich Ap Verheggen von Wasserspritzern inspirieren. Soweit die Kunst. Doch Ap
Verheggens DC01 ist viel mehr als eine schöne, hölzerne Fontäne. Hinter
SunGlacier versteckt sich ein Art-meets-science-Projekt, an dem der
Künstler seit 2010 gemeinsam mit Wissenschaftlern wie Frank van der Heijden und Jan
Alkemade arbeitet. Ihr Ziel ist es aufzuzeigen, dass aus bestehenden und
überall zu erwerbenden Technologien auch in extrem trockenen Gebieten Wasser gewonnen
werden kann.
Sonne + Luft = Wasser
Mit der Kraft der Sonne wird also Feuchtigkeit aus der Luft
in Wasser umgewandelt. Und je stärker die Sonne scheint und je höher die
Temperatur ist, desto mehr Wasser wird produziert. In Zeiten des weltweit
herrschenden Wassermangels will Ap Verheggen mit dem SunGlacier-Projekt ein
Zeichen setzen, um den Folgen des Klimawandels kreativ zu begegnen. „Wenn sich
die Welt verändert, dann müssen wir uns ihr anpassen,“ so der Künstler.
Die ersten Schritte
sind getan.
Ziel des SunGlacier Teams um Ap Verheggen ist es, Wissenschaftler
und Forscher zu inspirieren, mit diesen Technologien weiter zu arbeiten. „Alles
steht bereit, die ersten Schritte sind gemacht. Jetzt können Universitäten und
Forschungsabteilungen die Technologien mit uns weiter entwickeln,“ so der Projektleiter
Jan Alkemade.
Wir drücken also ganz fest die Daumen, dass der im Museum
Beelden aan Zee ausgestellte DC01 der Beginn von etwas ganz Großartigem sein wird. Es scheint, als ob das Unmögliche doch möglich sei.
Weitere Informationen unter Sunglacier.nl (auch in Englisch) und Museum Beelden aan Zee
Zu sehen ist der DC01 des SunGlacier-Projektes im Museum Beelden aan Zee in Scheveningen, Den Haag, direkt am Strand-Boulevard in der Harteveltstraat 1.
Geöffnet: Di-So 10-17 Uhr, Eintritt: 15 Euro
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